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Außenputz

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Außenputz wird im Neubau nur noch auf wärmedämmendes Mauerwerk verwendet. Ziegelsteine z. B. die aus porosiertem gebranntem Ton und aus Luftkammern bestehen, erfüllen den Ansprüchen der Wärmeschutz-verordnung (WSVO) und Energieeinsparverordnung (EnEv). Ziegelsteine haben in Zusammenwirkung mit einem mineraschen Außenputz und Innengipsputz hervorragende klimatische Eigenschaften.
Außenputzsysteme sind ein wichtiger Bestandteil einer Außenwand und schützen es vor Witterungseinflüssen. Durch ausreichend dicke Putzstärken, in der Regel 15 bis 20 mm,

werden Festigkeit und hydrophobierende (wasserabweisende) Wirkung gewährleistet. Mit Putzmaschinen wird Außenputz aus Werkstrockenmörtel (maschinell gemischt, gefördert und verarbeitet) hergestellt.

Die Anbringung des Außenputzes wird nach ihren Einsatzbereichen unterschieden zwischen Außenwandputz oberhalb des Sockels, Sockelputz und Kellerwandputz im erdberührten Bereich. Für wärmedämmendes Ziegelmauerwerk hat sich besonders Leichtunterputz bewährt. Die Eigenschaften von Ziegelmauerwerk und Außenputzsysteme müssen aufeinander abgestimmt sein. Mischmauerwerk (z. B die Verwendung von Kalksandsteine) ist grundsätzlich verboten.
Für den Außenwandputz oberhalb des Sockels wird ein Leichtunterputz mit mineralischen Leichtzuschlägen oder Polystyrol als Zuschlag verwendet.
Die zweite Generation der Leichtunterputze ist zusätzlich mit Mikrofasern verstärkt. Beim Sockelputz wird wegen höherer Festigkeit weniger Leichtzuschlag zugegeben, der Zementanteil ist auch höher. Kellerwandputz bestehen aus einem Zementputz, der nur geringe Kalkanteile besitzt.

Für einen reibungslosen Ablauf der Außenputzarbeiten sollten vorbeugende Schutzmaßnahmen eingeplant werden. Niederschlagswasser von Dachflächen sollte mit provisorischen Regenfallrohre weit genug vom Mauerwerk abgeleitet werden. Offenliegendes Mauerwerk, was also noch keine schützende Mauerwerksabdeckung hat, sollte mit z. B. Folien und Gerüstbohlen geschützt werden. Diese Maßnahmen sollten früh genug geplant sein. Ist das Mauerwerk erst einmal durchfeuchtet, so müssen ausreichende Trocknungszeiten eingehalten werden, was erhebliche Verzögerung im Ablauf der nachfolgende Arbeiten verursacht. Eine Faustregel besagt, das ein 20 mm Putzauftrag eine Mindeststandzeit von 20 Tagen (1 Tag je mm Putzdicke) benötigt. Der Rohbauer ist verpflichtet während und nach Beendigung seiner Arbeiten das Mauerwerk gegen Niederschlagswasser ausreichend zu sichern.

Mauerwerk was langzeitig durchnässt wird, verzögert nachfolgende Gewerke in ihren Zeitabläufen und gefährdet auch ihre Qualität. Hier sind der Außenputz sowie der Innenputz betroffen. Schon ausgetrockneter Innenputz und Ziegelsteine mit Hohlkammern haben eine sehr starke kapillare (stark saugend) Wirkung und nehmen so erhebliche Mengen Wasser auf. Wenn der Unterputz aufgebracht ist und dieser durch seine hydrophobierende Wirkung den Weg des Wassers nach draußen versperrt, so muss die Feuchtigkeit nach innen über den Gipsputz diffundieren (Diffusion: lat. duffusio = das Auseinanderfließen von Gasen und Flüssigkeiten).

Der Oberputz kann erst nach vollständiger Austrocknung des Mauerwerks aufgetragen werden. Für die Aufbringung des Oberputzes müssen die Vorbereitungen (Bearbeitung der Oberfläche des Unterputzes) beachtet werden. Für einen klassischen Kratzputz wird die Oberfläche mit einem Putzkamm schwalbenschwanzförmig aufgeraut, für einen Scheibenputz muss die Oberfläche plangespachtelt (geglättet) werden.

Die üblichen Oberputzdicken sind ca. 3 bis 5 mm stark. Darüber hinaus können auch dickere Stärken
(z. B. Kratzputz) oder dünnere Oberputzdicken gewählt werden.

Die Oberputze rundet das Außenputzsystem ab. Die Gestaltung der Oberputze lässt durch seine Vielseitigkeit und unterschiedlichen Putzstärken, Körnungen, Strukturen und Farbtöne viele Wünsche offen. Die Verarbeitung der Oberputze in der nasskalten Jahreszeit oder extremen Witterungsverhältnissen wie Nebel, Regen etc. können zu Fleckenbildung und Ausblühungen führen. Daher ist in diesem Fall ein Egalisationsanstrich immer zu empfehlen. Meist genügt ein einmaliger Anstrich.